Wer heute nach Jerusalem kommt und den Markt "Mahane Jehuda" besucht, kann eintauchen in die Farben, Düfte und Geschmäcker der Köstlichkeiten des Orients, die hier in berauschender Fülle angeboten werden. Dieser orientalische Markt vermittelt wirklich den Eindruck, dass das Land hier gesegnet ist mit besten und wohlschmeckenden Früchten.

Kein Wunder, galt dieser Landstrich hier doch schon zur Zeit des Alten Testaments als "Land, wo Milch und Honig fließen" (Exodus 3,8). Dieser Ausdruck darf als Synonym verstanden werden für Gottes verheißenes Land für sein Volk, es ist "das gelobte Land". Für das Volk Israel des Alten Bundes nahm dieses Synonym tatsächlich konkrete Gestalt an, ja, es hatte lange auf so einen Zufluchtsort warten müssen bis es nach der harten Zeit der Sklaverei in Ägypten und nach dem langen Weg durch die Wüste unter Gottes Führung endlich in das Land Kanaan kam. Der Landstrich zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer wurde für die Israeliten zur Zeit des Alten Testaments zum gelobten Land. Hier wurden sie reich belohnt mit Gottes Früchten, Wein und Oliven in Fülle. Und sie konnten ohne Hunger und Durst, ohne Angst, in Ruhe und Frieden ihre Zelte aufschlagen und eine neue Heimat finden konnten.

Ein Spaziergang über den heutigen Mahane Jehuda Markt mitten in Jerusalem lässt die Fülle der fruchtbaren Gaben dieses Landstrichs noch immer spüren. Zusammen mit dem Volk Israel des Alten Bundes dürfen wir Christen des Neuen Bundes diese reiche Ernte genießen. Und ähnlich wie für die Juden ist auch für uns durch die Einsetzung des Abendmahls, der Eucharistie Jesu Christi, das gemeinsame Essen und vor allem DANKSAGEN für Gottes reich gedeckten Tisch zu einem wichtigen Lebens- und Glaubensvollzug geworden.

In diesem Sinne dürfen wir uns den Worten des Propheten Nehemia anschließen: