Kein Wunder, dass die Hl. 3 Könige gleich mehrfach in St. Charles vorbeischauten, führt doch an unserem Gelände direkt die Bethlehemstraße (Derech Bethlehem) vorbei, die einst so wichtige Reiseroute zwischen Jerusalem und Bethlehem, inzwischen abgelöst durch die mehrspurige Hebron-Road weiter östlich von uns.

Schon seit Neujahr begegneten den Schwestern in ihrer Klausur besonders in den späten Abend- und frühen Morgenstunden mehrere Gestalten, die ihnen irgendwie bekannt vorkamen. Doch dem nicht genug, durchzog auch ein feines Leuchten die Schwesternklausur, das sich Tag für Tag langsam von Tür zu Tür bewegte. Was war da los? - Ganz einfach: die Heiligen Drei Könige zogen mit ihrer Karawane vom Palast des Herodes in Jerusalem dem wegweisenden Stern nach in Richtung Bethlehem. Und ihr Weg führte sie rein zufällig durch St. Charles und unser Treppenhaus hinunter in die Hauskapelle Regina Angelorum, wo sie auf das Christkind trafen. Da wir an der Bethlehemstraße liegen, ist das also wirklich kein Wunder. Vielleicht folgten die drei Weisen aus dem Morgenland ja auch dem Rat einiger Online-Reise-Portale und kehrten bei den Borromäerinnen von St. Charles ein wegen des feinen Essens der Küchenschwestern, wer weiß?

Während diese königliche Karawane am Dreikönigstag in der Kapelle zur Anbetung weilte, wurde sie im Speisesaal von drei schwarz gekleideten Königen abgelöst. Anhand der Vorspeise, einem feinen Brötchen, wurden drei unsere Festgäste als Könige erkannt und konnten ihr royales Wesen nicht länger vor uns verbergen: denn in drei der Brötchen verbargen sich (symbolisch) kleine Stückchen von Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und siehe da, sie beschenkten uns reich und zogen auf einem anderen Weg heim in ihr Land.