Am 27. April organisierten die Schwestern für die die ehrenamtlichen Helfer des Hauses eine Exkursion in den Süden des Landes. Sie wollten sich auf diesem Wege in besonderer Art und Weise für die tatkräftige Unterstützung bedanken. Eine Volontärin berichtet von dem beeindruckenden Ausflug:
"Am gestrigen Morgen läutete das Telefon an der Rezeption und Sr. Daniela teilte mit, dass sich alle Volontäre am nächsten Tag um 7.00 Uhr auf dem Parkplatz einfinden sollten. Wir schauten uns an und staunte. Der nächste Tag war ein Sonntag und der Gewohnheit nach wird um 8.00 Uhr die Hl. Messe im Haus gefeiert. Wir schnürten gehorsam den Rucksack. Gemeinsam mit einigem Schwestern und mit Pater Christian am Steuer starteten wir durch das erwachende Jerusalem. Schnell waren wir auf der Autobahn in Richtung Süden. Mit Liederheften im Gepäck trugen wir mit unserem Gesang zum Sonntag "Cantate" (Singet dem Herrn ein neues Lied) bei.
Beim ersten Halt - wir waren inzwischen in der Negev-Wüste angekommen - suchten wir das Grab des ersten Ministerpräsidenten Ben Gurion in Sede Boker auf. Danach kam der zweite Höhepunkt: Wir fuhren etwas weiter zum Wadi Zin von Avdat. Überwältigt von der herrlichen Naturlandschaft fanden wir schnell eine Stelle zum Feiern der Hl. Messe. Unsere Herzen wurden angerührt und voller Dank lobten wir Gott - den Schöpfer Himmels und der Erde.
Mit Freude im Herzen - ahnungslos, was uns noch erwartet und fotografierend nach allen Seiten - setzten wir unsere Wanderung fort. Was wir vorher bestaunt hatten, mussten wir nun erklimmen. Ohne "Seil und doppelten Boden" ging es die Felswände hoch. Schwindel befiel uns schon beim Hochschauen, aber es gab kein Zurück. Mutig und mit Gottvertrauen ging es Meter für Meter hoch. Die Sonne brannte bei 35°C und wir durften nicht das Trinken vergessen. Nach zwei Stunden war es geschafft, aber die "Alten" waren doch ermüdet. Es wären ja nicht Schwestern, wenn sie nicht diese Situation vorbereitet hätten. Ab ging es zu einem schattigen Platz: Eins ,zwei ,drei war das Tischlein gedeckt und wir konnten unsere Kräfte durch ein üppiges Mahl wieder aufpäppeln. Dann allerdings hatten wir uns in dem Glauben geirrt, jetzt wäre Relaxen angesagt. Weiter ging es zu den Zisternen. Auch das ein beeindruckendes Ereignis.
Unvergesslich, danke, danke!!"
Irmgard Thoma (ehrenamtliche Mitarbeiterin)
Beim Mittagessen wurden die Schwestern dabei zudem von den Volontären durch folgendes Gedicht überrascht:
Ihr lieben Schwestern vom Convent
Für vier Volontäre geht die Zeit zu End`.
In Eurem Haus es war sehr schön,
doch jetzt heißt es nach Haus zu geh`n.
Wir drücken Euch nochmal die Hand,
sagen für alles "Herzlichen Dank!"
Es war nicht nur ein Versprechen im Wind,
dass Sie uns mit Liebe und Geduld begegnet sind.
Ach ja - da war doch was, wir sprechen nicht drüber,
der 9. März - er ging vorüber.
Geblieben sind Freude und Dankbarkeit
Heute und in der vergangenen Zeit.
Die Eindrücke haben unser Leben bereichert
und alles ist im Herzen gespeichert.
Wir geben es weiter an unsere Kinder,
denn sie teilen die Freude mit uns nicht minder.
Wenn der Alltag auch manchmal war recht lang
Und manch ein Seufzer zum Himmel drang,
Schmerzen kein Ende nahmen in den Beinen,
war es uns trotzdem nicht zum Weinen.
Die Begegnung mit den Gästen war wunderbar
Und es wurde uns allen ganz schnell klar:
Bevor sie in ihre Zimmer eilten,
wir mit ihnen die Freude über das Erlebte teilten.
So hörte man in den Gängen frohes Lachen
über sonderbare und komische Sachen.
Auch mit Pfarrer Mahlow, dem Seelsorger nach Gottes Herzen,
konnten wir fröhlich lachen und scherzen.
Nur eines hielten wir fast nicht aus:
Aus welcher Schublade holt man die Messer raus?
Viele Türen flogen auf - es war wie verhext,
Volltreffer gab`s erst bei der Nummer sechs.
Dann kam die Überraschung am gestrigen Morgen
und losgelöst von allen Sorgen
schenken Sie uns einen Wüstentag.
Wir konnten`s nicht fassen und haben gefragt,
hat Schwester Daniela es richtig gesagt?
Wir haben mit Freude die Pflichten erfüllt
Und sagen nochmal aus tiefem Grund:
"Vergelt`s Gott" - der Abschied fällt schwer.
Wenn Gott es will, kommen wir gern wieder her.
Wir wünschen Ihnen im Amt und Stand,
dass Gott Sie führt an Seiner Hand.
Dass Gäste nicht nur als Tourist das Haus genießen
sondern Ströme des Segens in ihre Herzen fliessen.
Tage des Segens hat uns Gott gegeben,
Tage voller Freude, voller Glück!
Ihn, unsern Vater, wollen wir loben,
geben unsern Dank an IHN zurück.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott uns fest in Seiner Hand.
Mög` er uns begleiten auf unsern Wegen,
halte er uns fest in Seiner Hand.