Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten und Zeichen des Mitfühlens in diesen Tagen der Corona-Krise und der Ausgangsbeschränkungen, die unseren Alltag so sehr bereichern und uns Hoffnung schenken, auch hier in Jerusalem, wo unsesr Pilgerhaus und der Kindergarten zur Zeit geschlossen sind.
Doch wir leben aus der Frohen Botschaft und der Hoffnung des Auferstandenen!
In unserer Schwesterngemeinschaft durften wir die Osterliturgien freudig begehen. Nicht nur unsere Hauskapelle wurde vom Licht der Osterkerze erleuchtet - und das trotz verschlossener Grabeskirche -, sondern vor allem unsere Herzen. Denn die Benediktiner vom Zion machten uns unerwartet ein Geschenk in Form einer großen Kerze, ist unsere ursprünglich vorgesehene Osterkerze doch wegen der eingestellten Postlieferungen aus dem Ausland nach Israel nicht rechtzeitig bei uns eingetroffen.
Diese Kerze wurde von einer Mitschwester wunderbar gestaltet mit einem Boot in bewegtem Wellen unter zwei Segeln aus Leinentuch am Kreuz. Sie erinnert uns an die Meditation von Papst Franziskus vor wenigen Wochen an einem Freitagabend Ende März auf dem menschenleeren Petersplatz:
"Der Herr fordert uns heraus, und inmitten des Sturms lädt er uns ein, Solidarität und Hoffnung zu wecken und zu aktivieren, die diesen Stunden, in denen alles unterzugehen scheint, Festigkeit, Halt und Sinn geben. Der Herr erwacht, um unseren Osterglauben zu wecken und wiederzubeleben. Wir haben einen Anker: durch sein Kreuz sind wir gerettet. Wir haben ein Ruder: durch sein Kreuz wurden wir freigekauft. Wir haben Hoffnung: durch sein Kreuz sind wir geheilt und umarmt worden, damit nichts und niemand uns von seiner erlösenden Liebe trennen kann. Inmitten der Isolation, in der wir unter einem Mangel an Zuneigung und Begegnungen leiden und den Mangel an vielen Dingen erleben, lasst uns erneut die Botschaft hören, die uns rettet: Er ist auferstanden und lebt unter uns. Der Herr ruft uns von seinem Kreuz aus auf, das Leben, das uns erwartet, wieder zu entdecken, auf die zu schauen, die uns brauchen, und die Gnade, die in uns wohnt, zu stärken, zu erkennen und zu ermutigen. Löschen wir die kleine Flamme nicht aus (vgl. Jes 42,3), die niemals erlischt, und tun wir alles, dass sie die Hoffnung wieder entfacht."
Wir wünschen Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Möge Ihnen Sein Licht leuchten und Seine froh machende Botschaft der Auferstehung
alle Dunkelheiten und Ängste unserer Zeit vertreiben.
Bleiben Sie gesund und von Gott behütet!