Seit Monaten schon planten und freuten sich unsere drei Mitschwestern Sr. M. Aurelia, Sr. M. Feliciana und Sr. M. Daniela zusammen mit Sr. M. Klara von Emmaus-Qubeibe auf die gemeinsame Feier ihres Professjubiläums. Die ersten drei genannten Schwestern legten vor 25 Jahren ihre 1. Profess in Jerusalem ab, Sr. M. Klara vor sage und schreibe 70 Jahren, ebenfalls in der Stadt unseres Herrn.
Zum ersten Mal nach langer Zeit hätten die drei jüngeren Mitschwestern aus diesem Anlass für ein paar
Tage Besuch von ihren Familien aus Rumänien und Deutschland bekommen. Doch es
kam alles anders. Seit Februar / März setzte der Corona-Virus die ganz Welt außer
Atem, legte den internationalen Geschäfts- und Reiseverkehr lahm, lässt bis heute und auf unabsehbare Zeit unser
frisch renoviertes Gästehaus leerstehen. Das bedeutet, dass wir wie viele hier im
Heiligen Land jeden Agorot (= israelischer Cent) zweimal
umdrehen und bei jeder Geldausgabe das Für und Wider lange abwägen müssen.
„Sollen wir das Jubiläum ausfallen lassen?“ – geisterte als Frage manchmal durch unsere Gedanken. Wie können wir in dieser Krisenzeit unseren Mitschwestern zu ihrem besonderen Jubiläum eine Freude bereiten und Gott danken für ihren selbstlosen Dienst in unserer Kongregation?
„Heute in schweren Zeiten braucht man die Feiern noch mehr!“,
schrieb uns Monsignore Bornemann aus Münster, ein langjähriger Freund unseres Hauses. Trifft er damit nicht den Nagel genau auf den Kopf? Wir entschieden uns, das Fest nicht ausfallen zu lassen, sondern exakt zum Jahrestag (Fronleichnam) der 1. Profess der drei silbernen Jubilarinnen ein kleines, ordensinternes Fest der Danksagung vorzubereiten und zu feiern.
Blicken wir zurück auf diesen Ehrentag von Sr. M. Klara, Sr. M. Aurelia, Sr. M. Feliciana und Sr. M. Daniela, so war es ein
fröhliches, tief ergreifendes Fest. Die Jubilarinnen steckten uns an diesem Tag mit ihrer Freude,
ja, mit ihrem Glück, diesen Ruf Gottes angenommen zu haben und Borromäerin
geworden zu sein, förmlich an. Sie ließen uns alle spüren, dass unser
Gott der „Ich bin da“ ist. Denn davon war unsere Gemeinschaft und die kleine, aber feine Gästeschar an diesem Tag getragen: Seine Nähe zu spüren in unseren Vorbereitung, im Gottesdienst mit stimmungsvollem Gesang, tiefem Gebet und inspirierenden geistlichen Gedanken aus den Lesungen und der Predigt. Die Benediktiner der Abtei Dormitio unter Vorsitz von Abt Bernhard Maria Alter OSB, mit Festprediger P. Jonas Trageser OSB, Pfr. Cristian Vacaru, der das Evangelium im heimatlichen Sprachklang auf Rumänisch vortrug, und unser bewährter Musik-Magister Herr Erwin Meyer - sie alle und einige Gäste mehr bereicherten diesen Tag in St. Charles ganz besonders.
Im Gedanken und im Herzen waren unsere Jubilarinnen mit ihren Lieben zuhause
verbunden. Dank der spontanen Idee von Pfarrer Cristian, den Gottesdienst mit
einfachen Mitteln auf Video aufzunehmen, konnten wir die räumlich Distanz zu
den Daheimgeblieben Familien und Freunden in weiter Ferne überwinden.
So wurde es für uns alle ein FROHES FEST, ein Tag des
Glaubens, des Bekenntnisses zu Gott und der Dankbarkeit für seine Berufung. Auf
den Fotos sieht man den Borromäerinnen das wirklich an – und gerne teilen wir
diese Freude über die Nachfolge in den Spuren Jesu mit Ihnen in Form von einer
paar Bildern des Festtages.
DEO GRATIAS unseren lieben Mitschwestern und Jubilarinnen!
Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.
Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer.´
Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in
einem anderen Licht.
(Lothar Zenetti - zitiert von P. Jonas Trageser OSB in seiner Festpredigt)
Unser besonderer Dank gilt P. Andreas Fritsch FSO für die Fotos und Pfr. Cristian Vacaru für das Video.