FROHE OSTERN
verbunden mit DEM SEGEN UND DER HOFFNUNG
DES AUFERSTANDENEN CHRISTUS
wünschen wir Ihnen allen in Nah und Fern!
Ein paar Gedanken aus der Predigt in der Osternachtfeier in St. Charles mit den Borromäerinnen, lieben Gästen und Nachbarn unseres Hauses - und mit Msgr. Wilfried Schumacher, der uns in diesen Tagen der Karwoche und Osteraktiv geistlich begleitet. All das wäre nur halb so festlich gewesen ohne die liturgische Unterstützung unserer Volontäre Anna, Ben, Carola, Felix und Johanna.
"Wir schauen in Augen ohne Hoffnung –
und feiern jetzt in dieser Stunde eine Botschaft voller Hoffnung – wie passt
das zusammen? Müssten wir nicht die Kerzen löschen, müsste uns nicht das
Halleluja auf unseren Lippen ersterben und müssten wir uns nicht in aller
Stille davon schleichen.
Ist nicht das Kreuz eher die Realität des menschlichen Lebens?
Es gibt so viele theologische
Sätze, die mir als Antwort einfallen – aber sie passen nicht zu den Bildern aus
der Ukraine, zu den Bildern vom Tempelberg gestern, zu den Bildern aus dem
Ahrtal, 20 km von meiner Wohnung entfernt, wo viele Tausend Menschen in der
Flut im letzten Sommer alles verloren haben.
Wie aber klingt
dann unsere Osterbotschaft? Erreicht sie überhaupt unser Herz, dort wo die
Angst und die Verzweiflung sich tief eingenistet hat? Es scheint, dass uns der
Ruf des Gekreuzigten „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“ besser gelingt
als das österliche Halleluja.
Mein Gott, warum hast Du nicht eingegriffen im Garten Gethsemani, warum nicht vor dem Richterstuhl des Pilatus, warum nicht auf Golgotha. Warum hast Du nicht eingegriffen als der gewaltige Regen sich über dem Ahrtal ergoss? Warum greifst Du nicht ein auf den Schlachtfeldern der Welt, verbiegst die Gewehre, machst die Munition unbrauchbar?
Der Himmel antwortet nicht – das ist das Paradoxe unseres Glaubens. Dass wir das aushalten müssen. Der Himmel antwortet nicht – oder vielleicht doch? Ist nicht das, wie wir heute Ostern feiern, die Antwort?
Das Licht, das das Dunkel besiegt! Das Wort, das unsere
Stummheit hinter sich lässt. Das Wasser, das Verdorrtes wieder blühen lässt.
Das Leben, das stärker ist als der Tod. Wir können nicht anders als den Zeichen
dieser Nacht zu trauen, hoffen wider alle Hoffnung.
Auf unseren Altären bleibt das Kreuz stehen – auch nach Ostern! Auf manchen künstlerischen Darstellungen hält der Auferstandene das Kreuz wie ein Siegeszeichen umschlungen. Es ist sein Kreuz und das Kreuz der Menschen, das Kreuz der Hungrigen, Durstigen, Nackten, Gefangenen, Flüchtlinge, Einsamen, Verängstigten, Sterbenden, der Missbrauchten und Misshandelten. Es ist das Kreuz derer, mit denen ich täglich zusammenlebe, von denen ich in der Zeitung lese und das Fernsehen berichtet.
Das eine Kreuz steht für alle Kreuze, gegen die Gott selbst mit der Auferstehung Jesu protestiert."
mehr von Msgr. Wilfried Schumacher in seinem Blog "Wort zum Tag"