Am Heiligen Abend zelebrierte Pfarrer Cristian in unserer festlich geschmückten Kapelle für uns am frühen Abend die Christmette. Besonders schön stellte sich dabei wieder unsere Krippe mit ihren großen aus Olivenholz geschnitzten Figuren dar, die uns bereits den Weg nach Bethlehem wies. Kurz nach Mitternacht pilgerten wir mit unseren benediktinischen Brüdern @Dormition Abbey Jerusalem und einer Reihe weiterer Gläubiger vom Berg Zion zu der etwa 12 km entfernten Geburtsstadt unseres Herrn und Erlösers. Sie lag allerdings in tiefem Dunkel, vor der Geburtsbasilika fehlte auf dem großen Platz der in den vergangenen Jahren aufgestellte riesige Christbaum ebenso wie die schöne Krippe, vor der immer viele Besucher betend gestanden hatten. Bethlehem war nahezu touristenleer.
Im Innern
des Gotteshauses stiegen wir in die Krypta hinab, und Pater Nikodemus, der Abt
der Benediktiner, legte die mit 105.413 Namen versehene Gebetsrolle, für
die sich Gläubige aus aller Welt für die schon traditionelle Weihnachtsaktion
der Mönche "Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach
Bethlehem" angemeldet hatten, vor dem Stern, der die Geburtsstelle Jesu
markiert, nieder. Wieviele persönliche Schicksale mit ihren Ängsten und Nöten,
ihren Erwartungen und Hoffnungen, aber auch mit ihren Danksagungen und
Lobpreisungen verbargen sich hinter der nahezu endlos anmutenden Aufreihung von
Namen! Als wir dort betend verweilten, schlossen auch wir in unser Gedenken
alle unsere Freunde, Wohltäter, Gäste, Verwandten und lieben Verstorbenen, die
wir in unserem Herzen trugen, ein.
Erst als
schon der Morgen dämmerte, kamen wir zurück in unser Kloster. Ein von unserer
lieben Schwester M. Aurelia bereitetes und gemeinsam eingenommenes festliches
Mittagessen stellte den kulinarischen Höhepunkt des ersten Weihnachtsfeiertages
dar.