Unser Patron
Ein Jahrzehnt nach der Kongregationsgründung 1652 stellte Emanuel Chauvenel der Gemeinschaft von Nancy für die Fürsorge der Armen ein Haus zur Verfügung über dessen Eingang die Statue des knapp hundert Jahre zuvor verstorbenen Heiligen Karl Borromäus thronte. Die Schwestern der Kommunität wurden deshalb schnell als Borromäerinnen bekannt. Dabei scheint der Heilige in besonderer Weise den karitativ-apostolischen Auftrag des schließlich nach ihm benannten Ordens zu verkörpern.
Initiative für eine bessere Ausbildung
Der 1538 nahe des Lago Maggiore geborene Karl Borromäus entstammte dem einflussreichen Adelsgeschlecht der Borromeo. Nach Studien des Rechts und Kirchenrechts erhielt der eifrige und gewissenhafte junge Mann schnell eine Anstellung in hoher Funktion als päpstlicher Geheimsekretär in Rom. Unter anderem war er auch mit der zeitintensiven Vorbereitung des Konzils von Trient (1545-1563) betraut. Nach dem plötzlichen Tod seines Bruders fand er zu einem vertieften Glauben und entschied sich zur Priesterweihe. Er gab seinen privilegierten Platz in der Kurie bald freiwillig auf, um 1565 das Erzbistum Mailand zu übernehmen, das durch sein Wirken und die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse zu einer Vorzeigediözese wurde. Als dortiger Kardinal und Erzbischof war ihm die Nähe der Seelsorger zu den Menschen ein besonderes Anliegen und er ermahnte die Priester seiner Diözese zum unmittelbaren Dienst am Nächsten. Karl Borromäus war sehr darum bemüht, dass auch junge Männer aus ärmlicheren Verhältnissen die Möglichkeit einer guten Ausbildung bekommen sollten. Deshalb gründete er in Pavia das Studenteninternat Collegio Borromeo. Bis heute ist er Schutzpatron der Seelsorger und Priesteramtskandidaten. Viele Priesterseminare sind nach ihm benannt.
Sorge um die Pestkranken
Als in Oberitalien von 1576-1578 die Pest wütete, setzte sich Kardinal Borromäus mit Nachdruck für die Erkankten ein und versuchte eine Fürsorge zu organisieren. Sein karitatives Engagement und seine große Hingabe gegenüber den Kranken und Armen waren dabei so kräftezehrend, dass er bereits im Alter von 46 Jahren als Erzbischof von Mailand in seiner Bischofsstadt verstarb. In der katholischen Frömmigkeit wird der Kardinal seit seiner Heiligsprechung 1610 bei Pestepidemien angerufen. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Heilige nach einer überstandenden Seuche sogar zum Namenspatron der berühmten Wiener Karlskirche erwählt.
Das Leben und Wirken unseres Ordenspatrons ist für uns Ansporn und Mahnung zu einem Leben in Liebe und Hingabe gegenüber allen Menschen, besonders den Notleidenden und Hilfesuchenden!
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