In Jerusalem ist der Nahostkonflikt in seinen vielschichtigen Facetten besonders für die Einheimischen spürbar. Das Aufwachsen der Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, wird so nicht selten auch von wiederkehrenden Erlebnissen der Konfrontation, Spannung und Gewalt begleitet. Dieser Erfahrung versuchen wir in unserem Kindergarten eine Lebensschule des Friedens und der Versöhnung entgegenzustellen. Dies geschieht auch durch einen herzlichen Umgang und die Betonung gegenseitigen Respekts, Liebe und Barmherzigkeit. Insgesamt erweist sich die Bildung und Förderung der Jugend dabei als ein wichtiger Baustein für Hoffnung und Zuversicht in dieser krisenreichen Umgebung.

Obgleich wir im jüdisch geprägten Westen Jerusalems unseren Sitz haben, sind ein Großteil der betreuteten Kinder Palästinenser. Außerdem ist die Mehrheit der Kinder, die unser katholisches Haus aufsucht, sowie die meisten Erzieherinnen muslimischen Glaubens: Die Kleinen erleben und erlernen so schon früh mit religiöser und kultureller Vielfalt umzugehen und diese wertzuschätzen - ein zentraler Grundpfeiler unseres Engagements vor Ort. Das zeigt sich auch darin, dass wir aus Achtung vor der Sabbatruhe unserer Nachbarn und aufgrund unser eigenen christlichen Verwurzelung den Kindergarten am Samstag und Sonntag geschlossen halten.